Garrulus glandarius

Eichelhäher

Der 2.Lockdown- dieses Mal nennt es sich „light“. Ich fühle nichts „Leichtes“ oder „Reduziertes“. Wir sitzen alle in einem Land, und warten. Aber ich gehe weiter ins Draußen. Ich verlasse wöchentlich meine ländliche Komfortzone, und wechsel für ein paar Tage in mein Atelier in der Stadt. Es ist erlaubt, den Einzelhandel weiterhin zu öffnen. Da bin ich noch mit im Boot. Allerdings, wie es weitergeht mit eingeschränktem Umsatz, steht in den Sternen! Es ist die Zeit, um einiges neu zu überdenken. Mein kleiner Brotjob ist mir unsicher geworden. In Kombination mit meinen künstlerischen Arbeiten hatte er bisher funktioniert. Nun wird es ungewiss, das Ganze.

Während des ersten Lock Downs hatten wir einen Eichelhäher im Garten. Superfies! Er raubte die Küken der Amseln aus den Nestern und verspeiste sie direkt. Ich habe ihn- oder sie (die Geschlechter unterscheiden sich nicht in der Gefiederfärbung) täglich beobachtet. Laut, dreist, räuberisch- aber wunderschön. Immer als Einzeltäter, immer im Clinch mit allen anderen, immer mit einer furchtbaren „Stimme“.

Vom Atelier-Fenster aus, beobachtete und zeichnete ich diesen schrägen Vogel. Es gibt noch viel mehr Zeichenstudien über ihn . Diese eine Zeichnung aber, zeigt den Clown- den unbeobachteten Einzelgänger. Es war mir eine Freude ihn zu vermenschlichen. Das Land-Leben hat komische Vögel, das Stadt-Leben aber auch! Demnächst mehr …